Soldaten und lange Fliegen...
Die Geschichte der Krawatte hat nicht den einen Ursprung, wie viele behaupten. Aber es ist ja oft schöner eine schlüssige Geschichte zu haben. Und die geht so:
1663 gab es in Frankreich eine Truppenparade an der auch ein kroatisches Regiment teilnahm. Diese Soldaten trugen als Bestandteil ihrer Uniform ein zur Fliege gebundenes Tuch, wobei ein Ende länger über die Brust hing.
Dieses Accessoire beeindruckte den damaligen König, Ludwig XIV, der das Kleidungsstück für sich übernahm und weiter populär machte.
Man bezeichnete in Folge die so gebundenen Tücher als "à la cravate"-getragen - was soviel bedeutet wie "nach kroatischer Art.
Die um den Hals getragenen Tücher wurden weiter entwickelt. Teilweise gab es sie auch 'vorgefertigt' mit einem Verschluss, so dass man sie nicht mehr aufwendig binden musste. In der Geschichte war auch die Farbe der Tücher wichtig. Der Adel trug edles Weiß, während z.B. die Aufständischen in Deutschland im Jahr 1848 rote Tücher trugen.
Im Laufe der Jahre wurden die Techniken des Tuchbindens immer wichtiger. Es erschienen sogar Bücher über die richtige Technik des Bindens der 'Cravate'.
1860 – die Geburtsjahre des Langbinders
Erst Mitte des 19ten Jahrhunderts begann in Europa die Geschichte des Vorläufers unserer heutigen Krawatte. Die Krawatten waren zunächst kurz und breit und wurden im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte immer länger.
Im Militär wurde sehr lange Zeit die Krawatte kurz getragen. Die Mode der kurz getragenen Krawatte reichte bis in die 50er Jahre des 20ten Jahrhunderts, wo sehr breite (und kurze) Modell als modern galten.
Heute gibt es die Krawatte in allen Breiten und auch in vielen Materialien. Vorzugsweise sind Krawatten aus Seide (oder Kunstseide) und haben eine Breite von ca. 6 bis 8,5cm. Sie werden aktuell auf einer Länge bis zu Gürtel oder kurz davor getragen.
Erlaubt sind alle Breiten und alle Formate. Hauptsache die Krawatte passt zum Stil und Typ. Und auch Frauen haben die Krawatte als Accessoire ja schon lange für sich entdeckt.
Krawatten und Konventionen
In vielen Berufszweigen und Firmen galten oder gelten Krawatten als Pflicht. Ohne Krawatte durfte lange Zeit kein Bankangestellter zur Arbeit kommen. In vielen Unternehmen ist das immer noch so. Doch so langsam löst sich die Konvention auf und Krawatten werden eher zum modischen, schicken Accessoire, als eine Pflichtübung zu sein.
Als besonderes Statement gegen den Krawattenzwang sind übrigens aktuell immer mehr Hemden mit Stehkragen im Trend.
Letzte Frage: Und wieso heißen die Dinger Schlips?
Krawatten heißen umgangssprachlich Schlips. Als Schlipse bezeichnete man ursprünglich die langen Enden des Fracks (daher auch der Ausdruck: Jemandem auf den Schlips treten). Als Schlipse galten zunächst nur die langen Enden der Krawatte... und später wurde der Begriff zum Synonym.
tailorjack bieten Ihnen eine Vielzahl an Krawatten und passende Maßhemden. Natürlich auch Hemden mit Stehkragen für Krawattenverweigerer...